Wireless M-Bus
Wireless M-Bus ist die Funkversion des M-Bus-Standards.
Die Datenkodierung erfolgt auf die gleiche Weise wie beim M-Bus, aber die Daten werden stattdessen per Funk auf einem nicht lizenzierten Frequenzband (868 MHz in Europa) übertragen. Wireless M-Bus wird für die Fernauslesung von z.B. Strom-, Wasser-, Wärmezählern und Temperatursensoren verwendet. Das Angebot an verschiedenen M-Bus-Zählern und -Geräten ist sehr groß, und da das Kommunikationsprotokoll und die elektrische Schnittstelle durch eine EN-Norm geregelt sind, lassen sich Geräte verschiedener Hersteller leicht zu maßgeschneiderten Systemen zusammenstellen.
Standard und Kompatibilität
Die M-Bus-Norm legt fest, wie die Kommunikation von der Funkschicht bis hin zur Formatierung der eigentlichen Daten funktionieren soll. Dies bedeutet, dass alle M-Bus-kompatiblen Geräte gut zusammenarbeiten und dass keine zusätzlichen produktspezifischen Informationen erforderlich sind, um M-Bus-Geräte aus der Perspektive des Protokolls zu interpretieren oder zu betreiben.
Datenerfassung und -auslesung mit Wireless M-Bus
Ebenso wie das klassische M-Bus System funktioniert auch die kabellose Variante nach einem Master-Slave-Konzept. Dabei steuert eine zentrale Einheit, der sogenannte M-Bus Master, zahlreiche untergeordnete Einheiten, die Slaves, welche den Master mit Daten versorgen. Auf diese Weise bilden sich klare Kommunikationswege und Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Akteuren innerhalb der Infrastruktur. Ein Wireless M-Bus System kann mehrere hundert Slaves umfassen, welche spezifische Sensorwerte, beispielsweise zum Energieverbrauch, aber auch zu Temperatur und Luftfeuchtigkeit, erfassen.
Die Slaves senden ihre gesammelten Daten mit den Frequenzen 868 MHz und 434 MHz an den Master, wobei sie ohne jegliche Verkabelung auskommen. Da es sich bei den gewählten Frequenzen um lizenzfreie Werte handelt, entfallen die Lizenzgebühren für die Datenübertragung. Beim Wireless M-Bus Master angekommen, werden die von den Slaves gelieferten Daten gesammelt, aufbereitet und dem Betreiber zur Auswertung zur Verfügung gestellt.
Technische Leistung
Wireless M-Bus bietet alle Vorteile der Verwendung von M-Bus-Standardgeräten, jedoch ohne die Notwendigkeit einer Verkabelung. Wie bei allen Funktechnologien, die nicht lizenzierte Frequenzbänder nutzen, kann es zu Störungen durch andere Funkgeräte kommen - alle Sender konkurrieren beim Senden um die gleiche Ressource "Sendezeit" - und zu einer Dämpfung des Signals durch physische Objekte zwischen Sender und Empfänger. Im Vergleich zu anderen Funklösungen bietet Wireless M-Bus eine mittlere Reichweite und Durchdringung (Fähigkeit, physische Objekte zu durchdringen), weshalb bei der Funkplanung Vorsicht geboten ist. Oft muss eine Art Repeater eingesetzt werden, um Stellen zu "säubern", die vom Empfänger nicht abgedeckt werden können. Nachrichten von Zählern/Sensoren, die z. B. aufgrund von Funkbedingungen verloren gehen, werden normalerweise als nicht wiederherstellbar betrachtet. Die Bandbreite ist gering, aber gut geeignet, um häufige Nachrichten mit Sensor- oder Zählerdaten zu senden, und bietet dennoch eine hervorragende Batterieleistung, die weit über 10 Jahre für eine einzelne AA-Zelle beträgt. Im Gegensatz zum kabelgebundenen M-Bus können die Empfänger auch batteriebetrieben sein, obwohl die aktive "Empfangszeit" pro Tag begrenzt werden muss, um eine angemessene Batterielebensdauer zu erreichen.
Bei drahtlosen M-Bus-Systemen ist es auch wichtig zu verstehen, dass die (praktische) Reichweite von der benötigten Auflösung abhängt. Normalerweise senden Wireless M-Bus-Zähler und -Sensoren ihre Daten mehrmals pro Stunde. Je nachdem, ob das empfangende System eine hohe Zuverlässigkeit beim Empfang von mindestens einer Nachricht pro Stunde für jeden Zähler/Sensor benötigt oder ob eine Nachricht pro Tag ausreicht, wird die praktische Reichweite zwischen Zählern/Sensoren und Empfängern sehr unterschiedlich sein.
Sowohl Wired als auch Wireless M-Bus unterstützen
- Zwei-Wege-Kommunikation, aber die Systeme werden aus technischen Gründen meist als "Einweg" betrachtet, vom Zähler/Sensor zu einem Empfangssystem.
- Verschlüsselte Zähler-/Sensordaten
Geeignete Anwendungen
Wireless M-Bus wird in der Regel eingesetzt, wenn eine M-Bus-Lösung gewünscht wird, aber die Kosten für eine Verkabelung zu hoch oder unpraktisch sind. Dies kann z.B. bei der Nachrüstung eines einzelnen Gebäudes der Fall sein, aber auch bei der Erfassung eines größeren Gebietes mit vielen Gebäuden.
Vom drahtlosen M-Bus Empfänger bis zur passenden Sensorik
Elvaco setzt bereits seit vielen Jahren auf die Wireless M-Bus Technologie, um eine unkomplizierte und kosteneffiziente Alternative zum klassischen, drahtgebundenen M-Bus bereitzustellen. Mit dem drahtlos funktionierenden M-Bus Empfänger CMeX50 sowie dem CMi-Box Receiver haben wir eine professionelle und leistungsfähige Lösung zur Verwaltung und Steuerung von bis zu 800 M-Bus Zählern entwickelt. Komplettiert wird unser Sortiment im Bereich der Wireless M-Bus Technologie durch eine Reihe an kompatiblen Zählern und Sensoren.
CMeX50
Drahtloser M-Bus-Empfänger
CMi-Box
Drahtloser M-Bus-Empfänger
Sensoren
Temperatur- und
Luftfeuchtigkeitssensoren